Hitzeschutz: Praxisbeispiele 

Um Betriebe dabei zu unterstützen, Arbeitnehmer:innen im Freien vor Gesundheitsgefahren bei starker Hitze zu schützen, sammelt und verbreitet die Arbeitsinspektion verstärkt praktische Lösungen.  Hier sind zwei Beispiele, wie wirksamer Hitzeschutz in der Praxis umgesetzt werden kann.


Ein großer Baubetrieb hat in den letzten Jahren Bemühungen zum Hitzeschutz intensiviert. Das ist nicht zuletzt deshalb begrüßenswert, da Arbeitnehmer:innen im Straßenbau und in der Asphaltierung sowie im Hoch- und Industriebau besonders von Hitze betroffen sind. Neben personenbezogenen Maßnahmen wie geeigneter Arbeitsbekleidung und Kühlschweißbändern werden auch immer mehr technische Maßnahmen getroffen, z. B. 

  • Einsatz klimatisierter Container (Pausenräume) auf den Baustellen
  • Abschattung von Arbeitsmitteln mit Dach (z. B. Walzen oder Dumper) sowie von Pausenflächen mit Zelten oder Baucontainern mit Klimaanlage (Bild 1)
  • Austesten unterschiedlicher Beschattungs- und Verneblungslösungen auf einzelnen Baustellen, z.B. Verneblerdüsen zur Verringerung der Hitzebelastung in Bereichen wie Gussasphalt, Straßenbau und Kabelleitungsbau – mit positiven Ergebnissen (Bild 2).
Überdachter Pausenbereich










Bild 1: Überdachung von Pausenbereichen

 

Verneblerdüsen auf Baustelle











Bild 2: Verneblerdüsen auf Baustelle

 

Ein weiterer Betrieb hat neben Beschattungsmaßnahmen auch vorbildliche Maßnahmen im Bereich Arbeitspausen, Wasserversorgung und UV-Schutz getroffen, z.B.

  • Hitzepausen: bei über 30 Grad wird auf einen neuen Arbeitsrhythmus umgestiegen (30 Minuten Arbeit, 15 Minuten Pause)
  • Trinkwasserversorgung mittels Wasserspendern mit Einweg-Papierbechern auf jedem Stockwerk der Baustelle sowie regelmäßige Wartung. Mistkübel für die Entsorgung der Einwegbecher vermeiden Verunreinigungen auf der Baustelle (Bild 3). Zudem werden Arbeitnehmer:innen regelmäßig daran erinnert, ausreichend zu trinken.
  • Atmungsaktive Ärmlinge mit UV-Schutz und Nackenschutz (Bild 4): auf der Baustelle sind lange Hosen und lange Oberkleidung verpflichtend zu tragen. Da man mit den Ärmlingen kaum schwitzt, sie auch gegen Verunreinigungen schützen, und es auch eine Variante im „Tattoo-Design“ gibt, werden sie gut angenommen.

 

Wasserspender auf Baustelle













Bild 3: Überdachte Trinkwasserversorgung auf jedem Stockwerk

 

UV-Schutz-Kleidung









Bild 4: UV-Schutz: Nackenschutz und atmungsaktive UV-Sleeves


Der Arbeitsinspektion ist es ein Anliegen, solche praktischen Lösungen verstärkt sichtbar zu machen. Klar ist, dass Schutzmaßnahmen im Kleinen wie im Großen sehr wirksam sein können. Das Ziel ist, Arbeitnehmer:innen im Freien nachhaltig vor den Gefahren bei extremer Hitze zu schützen und Mehrkosten für den Betrieb durch Ausfallstage und reduzierte Arbeitsleistung zu vermeiden.

Hitzeschutz ist natürlich nicht nur auf Baustellen ein wichtiges Thema. Wenn Sie Positivbeispiele in anderen Branchen wie z.B. Zustelldienste, Abfallbehandlung, Landschafts- und Gartenbau oder mobile Pflege kennen, dann melden Sie sich gerne unter viiia5@sozialministerium.gv.at.  

Letzte Änderung am: 14.08.2025