Good Practice - Best Practice
Inhaltsverzeichnis
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Begriffsbestimmungen
Good Practices sind praktisch erfolgreiche Gestaltungen, Ausführungen, Lösungen oder Verfahrensweisen, die im Rahmen rechtlicher Vorgaben anerkannte Standards beachten.
Als Vorgehensweise stellt Good Practice die gegenüber Best Practice vereinfachte Ermittlung von Lösungen dar, die Verbesserungen bzw. Fehlervermeidung unter Berücksichtigung des Verhältnisses von Aufwand und Nutzen bewirken, z.B. 80-20-Regel.
Best Practices sind vorbildliche und nachahmenswerte Gestaltungen, Ausführungen, Lösungen oder Verfahrensweisen, die sich im Rahmen rechtlicher Vorgaben am Besten zur Zielerreichung eignen. Ob und welches Best Practice sich verwirklichen lässt, hängt von den Bedingungen im eigenen Unternehmen ab.
Vollständige Begriffsbestimmung mit klärenden Kriterien:
Unterscheidung und Berücksichtigung von Genderaspekten
Allgemein sind neben Kriterien zur Unterscheidung von Good und Best Practice im Abschnitt "Begriffsbestimmungen" auch spezifische Anforderungen zur Berücksichtigung von Genderaspekten festgelegt.
Good Practice - Manuelle Lasthandhabung
Allein durch Verringerung von hohen Belastungen infolge "Arbeitsschwere/manuelle Lasthandhabung" sind etwas mehr als 10 % der Ausfallzeiten durch Muskel- und Skelett-Erkrankungen (MSE) potentiell verhinderbar (Quelle: Bödeker, Friedel, Röttger, Schröer; "Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen", Forschungsbericht Fb 946, 2. Auflage, Wirtschaftsverlag NW, Dortmund/Berlin 2002; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin).
Etwa 20,7 % aller Krankenstandstage sind auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen. Davon sind ca. 38 % arbeitsbedingt. Dieser etwa 8 %-Anteil an arbeitsbedingten Ausfallzeiten durch Muskel- und Skelett-Erkrankungen verursacht direkte betriebswirtschaftliche Kosten (Entgeltfort- und Krankengeldzahlungen) in der Höhe von ca. 200 Mio. € ("detaillierte Kostenabschätzung für MSE").
Eine weitere Schätzung der gesamtwirtschaftlichen Kosten mit dem Schwerpunkt auf physischen Belastungen ist der Studie arbeitsbedingte Erkrankungen 2008 zu entnehmen. Diese wurde vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien durchgeführt.
Good Practice - Branchenlösungen für manuelle Lasthandhabung
Die folgenden Beiträge für Branchen stellen in der Praxis realisierte Lösungen von Betrieben dar, mit denen die Belastungen durch manuelle Lasthandhabung und damit die Ausfallzeiten und Kosten (Betrieb, Gesundheit, Renten) merkbar reduziert werden können:
Good Practice - Manuelle Lasthandhabung im Transportwesen
Good Practice - Manuelle Lasthandhabung im Gesundheitswesen
Good Practice - Manuelle Lasthandhabung im Einzelhandel
Good Practice - Manuelle Lasthandhabung im Bauwesen
Weitere Informationen
Allgemein: Manuelle Lasthandhabung
Good Practice in Bäckereien
Im Rahmen der Schwerpunktaktion der Arbeitsinspektion "Sicherheit und Gesundheitsschutz in Bäckereien" wurden Beispiele guter betrieblicher Praxis (organisatorische Änderungen, technische Lösungen, Verhaltensänderungen), die wesentlich zur Reduktion der Mehlstaubbelastung beigetragen haben, gesammelt.
Best Practice - Bewusstseinsbildungskampagne von Betrieben für Betriebe
Gesund und sicher arbeiten - es zahlt sich aus.
Die Bewusstseinsbildungskampagne möchte insbesondere folgendes zeigen:
Die systematische Berücksichtigung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
- wird sowohl von großen als auch von mittleren und kleinen Unternehmen organisiert,
- zahlt sich aus, indem Leid und Kosten durch Ausfallzeiten deutlich reduziert werden,
- wird von Betrieben durch Anwendung unterschiedlicher Lösungen realisiert und
- kann durch Implementierung geeigneter Lösungen optimal an die jeweiligen Bedingungen des eigenen Unternehmens angepasst werden.
Betriebe, die neben der Einhaltung der rechtlichen Vorschriften eine gut etablierte Fehler- und Verhaltenskultur mit systematischer Berücksichtigung von Beinaheunfällen sowie sicheren und gesunden Zuständen bzw. Verhalten realisieren, können die Ausfallzeiten durch arbeitsbedingte Unfälle oder Erkrankungen deutlich senken. So kann
- die Quote der Arbeitsunfälle, die durchschnittlich bei ca. 4 % liegt (4 pro 100 Arbeitnehmer/innen erleiden einen Unfall) und in gefahrengeneigten Branchen um bis zu einen Faktor 2 höher sein kann, je nach Art und Grad der systematischen Etablierung der Fehler- und Verhaltenskultur, um die Hälfte und um bis zu mehr als einem Zehntel reduziert werden, z.B. "Near Miss", und es können
- die arbeitsbedingten Erkrankungen - sowohl physischer als auch psychischer Natur - merkbar gesenkt werden, z.B. "Good Practice - manuelle Lasthandhabung".
Der Anteil an arbeitsunfallbedingten Krankenstandstagen beträgt durchschnittlich ca. 8 % und liegt damit in der Größenordnung der arbeitsbedingten Muskel- und Skelett-Erkrankungen. Beispielsweise betragen die direkten betriebswirtschaftlichen Kosten (Entgeltfort- und Krankengeldzahlungen) sowohl für Muskel- und Skeletterkrankungen als auch für Arbeitsunfälle jeweils ca. 200 Mio. €.
Eine Schätzung der betriebswirtschaftlichen Kosten, der Gesundheitsausgaben und der langfristigen, dynamischen Kosten im Zusammenhang mit Unfällen und Krankheiten ist im Fehlzeitenreport 2008 (pdf-1,1 MB) enthalten. Im Fehlzeitenreport 2008 ist auch angeführt, dass der arbeitsbedingte Anteil an den angeführten Kosten etwa 40 bis 50 % beträgt.
Best Practice - Lösungen für mehr Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
Die folgenden Beiträge von in Betrieben realisierten Best Practice - Gestaltungen stellen vorbildliche Lösungen dar, die systematisch die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit maßgeblich verbessern können und damit Leid mindern sowie Kosten (Betrieb, Gesundheit, Renten) reduzieren.
- Best Practice - "Ergo Guides" verbessern Sicherheit und Gesundheit im Betrieb
- Best Practice - Unternehmerische Gründe für integriertes Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltmanagement
- Best Practice - "Jung und neu im Unternehmen" - wie ein "kleines" Unternehmen mit "Safety small-talks", Patenschaft für junge MitarbeiterInnen und regelmäßigen Initiativen zur Gesunderhaltung der ArbeitnehmerInnen in den letzten vier Jahren frei von Arbeitsunfällen blieb
- Best Practice - "Alle für einen, einer für alle" ein "kleines" Unternehmen bewirkt mehr Bewusstsein für Sicherheit und weniger Unfälle durch Intergration aller MitarbeiterInnen in die Sicherheitsarbeit und dies bei geringem Umsetzungsaufwand mit großer Breitenwirkung
- Best Practice - "Near Miss Philosophie - eine Notwendigkeit ohne Alternative"
- Best Practice - "THINK:AHEAD and talk about it"
- Best Practice - "ArbeitnehmerInnenunterweisung unterstützt durch e-learning"
- Best Practice - "Sicherheit nicht Unsicherheit" mehr Sicherheit durch Anwendung der Methoden: WOC - Walk Observe Communicate und BBS - Behaviour Based Safety
- Best Practice - "Sicherheit und Gesundheit managen von A bis Z"
- Best Practice - "Kontinuierliche Verbesserungen im ArbeitnehmerInnen- und Umweltschutz durch Prämien" Motivation für MitarbeiterInnen und Abteilungen
Weitere Informationen zu Good Practice und Best Practice
- Best Practice - Unternehmen präsentieren innovative Lösungen, INQA
- Ö - Leitfaden für Sicherheits- und Gesundheitsschutzmanagementsysteme
- Broschüre Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Management-Systeme
- AUVA - Sicherheits- und Gesundheitsmanagement
- Betriebliches Sicherheits- und Gesundheitsmanagement
- Near Miss - Systematischer Umgang mit Beinaheunfällen
- Austrian Near Miss Association
- Lernen aus Beinaheunfällen
- BAuA: Handlungshilfen und Praxisbeispiele
- Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz: Praktische Lösungen
- Gemeinschaftsinitiative Gesünder Arbeiten e.V.: Good Practice - Datenbank und Netzwerke